Herausforderungen sind dazu da, um an ihnen zu wachsen oder zu scheitern. Gibt es nicht auch noch etwas dazwischen?
Bei den Lesechallenges, die meine Töchter sich ausdenken, geht es beispielsweise niemals um Perfektion! Ziel ist nicht die komplette Challenge zu schaffen. Anfangen und schauen, was möglich ist.
Und ich liebe diese Idee, liebe es, diese Haltung von meinen Töchtern zu lernen.
Aussicht vom Taoro Parque auf Puerto de la Cruz. Unser Hotel lag noch ein Stückchen höher.
Neulich auf Teneriffa
Im Mai waren mein Mann und ich auf Teneriffa, zum ersten Mal überhaupt auf den Canaren. Da soll es sehr schön sein, sagten viele. So einiges habe ich vorher gewusst, auch, dass es eine Vulkaninsel ist.
Bloss weil da ein Berg ist, muss es doch am Meer nicht steil sein, oder?
Ist es am spanischen Festland ja auch nicht, obwohl ich von überall, wo ich bisher war, auch Berge gesehen habe.
Auch auf der hügeligen Busfahrt vom Flughafen, habe ich mir noch nicht viel dabei gedacht. Entspannt aus dem Fenster gesehen, darüber gestaunt durch welch engen Gassen der Fahrer so kurvt … Alles wunderbar, ist ja Urlaub.
Einchecken, Sachen ablegen, über den Korb mit Bananen freuen, alles wunderbar.
Dann gingen wir auf den ersten Erkundungsspaziergang. Unser Hotel lag nicht direkt am Strang – zum Glück, sonst wäre nämlich nie passiert, was zu meiner persönlichen Challenge wurde.
Es ging abwärts Richtung Strand. Ok, dachten wir und gingen weiter. Dann kam ein Stück, wo ich ehrlich dachte: „Uff, dass muss ich auch wieder hoch?!“ Und insgesamt war es schon auch ein ganz schöner Höhenunterschied.
Die Challenge für den Rückweg war gesetzt, denn wer mich kennt, weiß, ich bin nicht die Fitteste und schon gar keine Wanderin.
Spazieren gehe ich gerne, aber bevorzugt ohne Steigungen.
Wir machten einen wunderbaren Spaziergang. Puerto de la Cruz ist herrlich! Es gibt so viel zu entdecken.
Bleiben wir bei der Challenge.
Nachdem wir einiges gesehen und ein paar köstliche Tapas genoßen hatten, ging es an den Rückweg.
Ich spürte die Steigung und dann kamen wir an die ganz fiese Stelle. Ja, es gibt Alternativen, aber ohne einmal sehr steil ging es halt nicht.
Und das war ok.
Meine Strategie: Mach langsam. Schau, dass du atmen kannst, dann ist alles gut.
Und mit der Strategie schaffte ich es. In kleinen Schritten. Immer auf den Atem achtend. Nach dem ersten Mal war ich unfassbar stolz auf mich.
Jeden Tag aufs Neue gingen wir spazieren, verschiedene Wege und immer auch ein steiles Stück bergauf.
An einem Tag war ich zu übermütig und kam außer Atem. Langsamer weiter gegangen, alles gut.
Ich kann das, in meinem Tempo und genau das habe ich aus diesem Urlaub mitgenommen.
Alles in meinem Tempo machen und unterwegs genießen.
Wir sind so viel gelaufen in diesem Urlaub, haben so viel schönes gesehen.
Ich werde wieder kommen, denn den Nationalpark habe ich mir dann noch nicht zugetraut.
Meine aktuelle Challenge ist, dran bleiben an der Bewegung.
Was ist deine? Und wie kannst du sie dir in kleine machbare Schritte zerlegen?
Dieser Beitrag entstand in der 44. Blognacht bei Anna Koschinski. Zum Thema Challenges kam mir so einiges in den Sinn, hängen geblieben bin ich an dieser Geschichte. Und zwar wörtlich hängen, denn plötzlich war die nächste Blognacht und der Beitrag nicht veröffentlicht, das habe ich dann heute nachgeholt. Der heutige Blognacht-Beitrag ging in meinem anderen Blog unter, also heute Doppeltspiel und „Nachsitzen bei Anna“, ganz freiwillig und gleich geht es mit einem guten Gefühl schlafen.
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