Camp der drei Gaben- Juwelenglanz – Andreas Dutter

Toller Anfang

Eigentlich hatte ich abends nur mal kurz reinlesen wollen, doch die kurzen Kapitel und die kleinen Cliffhanger am Ende der Kapitel hatten mich in die Falle gelockt, nur noch ein Kapitel …

Ich nehme an, ihr kennt diese Situation …

Andreas Dutter ist es wie bereits bei „Beauty Hawk“ gelungen, seine Hauptfigur auf den ersten Seiten sehr lebendig zu präsentieren:

Zu Beginn der Geschichte treffen wir auf Fleur, ein wohlbehütetes Mädchen, und ihre Freunde Greta und Josh, ihre „Verbindung zum realen Leben“.Fleurs Leben ist ungewöhnlich. Es wirkt teilweise, als lebe sie als Gefangene im eigenen Zuhause, dann wiederum sind ihre Eltern sehr fürsorglich und großzügig. Sie scheinen sich wirklich nur zu sorgen, die Frage ist, um was.

Das was, wird bald deutlich …

Schwierigkeiten

Nachdem Fleur im Camp erwacht, brauche ich offenbar mehr Zeit als sie, die neue Situation zu akzeptieren.

Wir befinden uns in einem geheimen Camp, einem Camp in dem es drei „N-Regeln“ gibt, die an den „Fight Club“ erinnern.

In mir protestiert alles, die Situation mit ihren Eltern persönlich zu klären, halte es für möglich, dass der Brief, den sie zur Erklärung erhalten hatte, eine Fälschung ist.

Plötzlich befinden wir beide uns mitten im Geschehen wieder, Fleur agiert so gut sie kann, während ich versuche den Anschluss an die Geschichte nicht zu verlieren. Ein Problem dabei ist sicher auch, dass ich das Buch eine Weile auf Seite gelegt hatte, nachdem sich die Geschichte nicht meinem Empfinden nach entwickelte. So gestaltete sich die Rückkehr ins Geschehen ein wenig schwierig für mich.

Doch ich fand zurück ins Geschehen und es wurde kitschig, sehr kitschig:

Das ist so kitschig. Ich liebe es!

Bis es dann spannend und dramatisch wird. Andreas Dutter hat eine böse Überraschung für mich gehabt, von der ich nicht einen Hauch geahnt hatte, obwohl ich skeptisch gegen alles und jeden geblieben bin. Schließlich lässt er mich mit einem bösen Ende und vielen offenen Fragen zurück.

Fazit

Das „Camp der drei Gaben“ erinnerte mich eine Zeit lang stark an das „Shadow Falls Camp“ von C.C. Hunter. Doch die Parallele bleibt dabei, dass es in beiden Geschichten um Camps für besondere Fähigkeiten geht, ähnlich wie zahlreiche Geschichten in außergewöhnlichen Schulen spielen und doch ganz anders sind als Harry Potter.

Die Handlung entwickelt sich völlig anders als ich es erwartet hatte, vielleicht hatte ich auch unbewusst meine Erinnerungen an das Shadow Falls Camp einfließen lassen. Die Lektüre liegt inzwischen Jahre zurück …

Wer Geschichten liebt, in denen junge Menschen ihre besonderen Fähigkeiten entdecken, mag sich vielleicht auch mit Fleur ins Camp der drei Gaben begeben. Im Dezember 2017 ist auch der zweite Band der Reihe erschienen und es kann nach dem bösen Ende gleich weiter gelesen werden.


Das Buch wurde mir vom Carlsen Verlag über Netgalley zur Verfügung gestellt.

Das Camp der drei Gaben 1: Juwelenglanz
Andreas Dutter
Impress, Carlsen
ISBN 978-3-646-60363-7