Nachdem meine liebe Kollegin mir beim Maibuch so viel Glück gebracht hat, durfte sie auch beim Junibuch Glücksfee spielen.
Nimm das drittletzte Buch.
Das drittletzte Buch in der schönen englischen Telefonzelle wäre leider ein dicker Bildband über unsere Erde gewesen, den ich nicht wirklich lesen und schon gar nicht schleppen wollte. Also habe ich die Anweisung angepasst und das drittletzte Buch aus der obersten Reihe genommen. Dummerweise war das in einer fremden Sprache – konnte nicht einmal sagen in welcher …
Noch eine Anpassung – ich nahm das Buch daneben und staunte nicht schlecht:
„Der Thron der Libelle“, einen Fantasy-Roman von Wolfgang Holbein hielt ich in den Händen.
Es war inzwischen bereits der 9. Juni und 670 Seiten lagen vor mir, aber es war FANTASY, das sollte nicht das Problem sein. Ich habe es auch fast pünktlich am 1. Juli ausgelesen.
Das Buch
Es handelt sich um den zweiten Band, was mir beim Lesen selbst nicht aufgefallen war. Das Buch war etwa halb durch, als ich mich auf der Webseite von Wolfgang Hohlbein umgesehen hatte. Dabei stellte ich dann auch fest, dass ich beide Bücher als Doppelband im Regal stehen habe – ungelesen, da furchtbar dick und unhandlich …
Zwischen den beiden Büchern liegen scheinbar 10 Jahre, es wird zumindest immer wieder von Ereignissen berichtet, die zehn Jahre zurückliegen und um diese geht es im ersten Band „Die Töchter des Drachen“ (1987). Der „Thron der Libelle“ erschien 1991. Es handelt sich zwar um eine Fortsetzung, aber auch um eine eigenständige Geschichte mit neuen Protagonisten.
Kara ist eine junge Drachenkriegerin, die ihre Welt retten will. Doch wer genau ist der Feind?
Nur noch ein kleiner Teil der Welt ist bewohnbar, der Rest verstrahlt nach einer furchtbaren Katastrophe, die die alte Welt zerstört hat. In dieser alten Welt gab es Technologie und Atombomben. Kara und ihre Drachenkrieger lehnen Technologie ab, doch in der Stadt Schelfheim gibt es noch einige, die Artefakte aus der Vergangenheit nutzen. Statt Technik gibt es in dieser Welt unglaubliche Lebewesen mit faszinierenden Fähigkeiten, die Menschen sich zunutze machen.
Schelfheim ist eine ganz besondere Stadt. Eine Stadt, in der regelmäßig, die Häuser aufgestockt werden, da sie buchstäblich im Erdboden versinkt. Dann wäre da noch der ausgetrocknete Ozean, in dem sich ein Urwald mit gefährlichen und seltsamen Kreaturen befindet.
Worin besteht das Rätsel dieser Welt?
Wie kann man sich vor den feuerspeienden Libellen aus Stahl schützen, die scheinbar nicht angreifbar sind?
Und wem kann Kara vertrauen?
Fazit
Hohlbein nimmt uns mit in eine fantastische Welt, die er in vielen Details beschreibt. Leider liegt genau hier meine Schwäche, ich mag lieber Handlungen als Beschreibungen, auch wenn diese gerade in Fantasy-Romanen extrem wichtig sind. Aber genau deswegen war der Anfang für mich etwas schwierig zu lesen. Die Spannung steigt auch langsam. Am Anfang habe ich mich gemeinsam mit Kara über Angela geärgert, dass sie nicht endlich erklärt, worum es eigentlich geht …
Nach etwa 300 Seiten ist die Spannung dann erreicht, die verlangt, das Buch dringend zu Ende zu lesen. Ich war angekommen in Karas Welt, fieberte und rätselte mit ihr mit und das Ende hat mich dann richtig begeistert!
Wie geht es weiter?
Heute wandert das Buch in einen Bonner Bücherschrank und ich hole mir mein Julibuch ab.
Diesmal habe ich keinen Brief hineingelegt, denn es gibt bereits eine Liste in die sich die Leser des Buches eingetragen haben. Den Link zum Blogartikel habe ich trotzdem dazu gesetzt. Dieses „Flaschenpost-Spiel“ erfordert Geduld, aber irgendwann findet bestimmt jemand eines der Bücher und hinterlässt mir eine Nachricht hier im Blog.
Ha. Ich kann zwar nichts zur Geschichte NACH dem Blogpost beitragen, aber zur geschichte VOR dem lesen. Ich bin im März nach einigen Jahren im Ausland wieder nach Bonn gezogen, und hab bei der Gelegenheit auch einige Kisten Bücher die ich 10 Jahre auf einem Dachboden eingelagert hatte hergebracht. Ca. die Hälfte davon ist schon Stück für Stück in offenen Bücherschränken gelandet, und zwar fast alle in dem in Beuel. „Der Thron der Libelle“ war eins der ersten davon, das müsste Ende April oder Anfang Mai gewesen sein. Hatte ich irgendwann vor ca. 20 Jahren mal gelesen. Gleiches Cover wie auf dem Blogfoto, und wenn ich mir die Knicke anschaue bin ich ziemlich sicher das es genau dieses Buch ist. Die meisten Bücher hatte ich, bevor ich sie „freilasse“, eigentlich auf Bookcrossing registriert, dieses offensichtlich nicht. Freut mich aber trotzdem, es wiederzusehen. Dann wünsche ich dem nächsten Leser viel Spass damit 🙂
PS: hatte den Artikel über den Tweet von @BonnerBlogs entdeckt
Vielen Dank für die Geschichte VOR dem Blogpost und den Hinweis auf Bookcrossing – habe mir die Seite gerade angesehen, aber noch nicht ganz verstanden. Hätte ich in dem Buch einen Hinweis gefunden, dass es auf Bookcrossing registriert ist?
Ich habe noch einen Hinweis für dich, der dir helfen kann zu entscheiden, ob es DAS Buch ist. Es haben zwei Männer mit Datum eingetragen, wann sie es gelesen haben, einmal 1994 und einmal 1998, aber keiner davon heißt wie du ;-).