Die Suche
Nachdem das Septemberbuch aus Aachen und das Oktoberbuch aus Berlin kamen, sollte das Novemberbuch wieder eines aus Bonn sein.
Dem Bücherschrank am Bonner Bogen wollte ich gerne nochmal eine Chance geben. Im August war er ziemlich leer und bot mir keine Möglichkeit ein Buch mit der Bedingung es solle lila sein zu finden.
Erneut wollte ich es mit einer Farbe versuchen, diesmal „rosa“, ebenfalls unwahrscheinlich, war aber bereit auf rot oder orange auszuweichen.
Erfreut durfte ich feststellen, dass der Schrank inzwischen gut gefüllt ist, was sicher nicht nur an der lieben Soledad von @bonntouren lag, die meinem Aufruf gefolgt war und einige Bücher vorbei gebracht hatte.
Ich weiß, es ist nur an der Seite „rosa“, aber das ist der entscheidende Bereich, den man sieht, wenn man ein Buch aus dem Bücherschrank nimmt, also lasse ich es gelten.
Erinnerungen
Als ich das Buch in den Hängen hielt, fühlte ich mich direkt erinnert an Sommerferien bei Oma und Opa. Mein Opa ist ebenfalls ein ganz großer Bücherwurm. Im Esszimmer stand ein großer Vitrinenschrank aus Eichenholz, gefüllt mit Büchern. Was war ich stolz, als Opa mich für groß genug befand einige seiner Bücher zu lesen. In diesem Sommer entdeckte ich Krimis für mich. Das Format Goldmann-Krimi erinnerte mich an den gemütlichen Lesesessel bei Oma und Opa. Das waren schöne Ferien, Ausflüge, Spiele und Bücher.
Das Buch selbst erinnert ebenfalls an die 90er.
Ein Buch aus den 90ern #lesen, es wird viel telefoniert, der Film in der Kamera gewechselt und es heißt noch DER Bundeskanzler…
— Stephanie Braun (@StephKatBr) 23. November 2016
Das Buch
Siggi Baumeister ist freier Journalist, wie alt er ist, erschließt sich mir nicht. Beziehungen scheinen nicht seine Stärke zu sein, denn das Buch beginnt damit, dass er verlassen wird, nach 6 Wochen und er bemüht sich nicht im geringsten das zu verhindern.
Stattdessen stürzt er sich auf eine Story über einen sechs Jahre zurückliegenden Mordfall.
Erste Hürde: Überzeuge eine Zeitung dafür zu bezahlen.
Zweite Hürde: Überlebe den Fall.
Vor sechs Jahren wurde die Leiche eines deutschen Politikers in einem Genfer Hotel gefunden. Offiziell war es Selbstmord, doch für Siggi stinkt die Story und er macht sich auf den Weg eine Spur zu finden. Seine Strategie: „Finanzamt“ schreien. Der Hund eines Bekannten reagiert auf den Ruf „Finanzamt“ mit großem Gebell. Siggi braucht sein „Finanzamt“ in der Story, er muss die Hunde zum bellen bringen, die Menschen zum reden.
Doch so ein Ausruf ist gefährlich, denn es gibt einflussreiche Leute, die ganz und gar nicht mit Baumeisters Recherchen einverstanden sind.
Der Krimi ist übrigens Teil der Eifel-Krimi Reihe, nachzulesen bei Krimi-News.
Fazit
Die Zeitreise in die 90er hat mir gut gefallen. Leider sind meine politischen Kenntnisse zur Zeit der Wende nicht ausgeprägt genug, um beurteilen zu können, inwieweit und vor allem auf wen der Satz auf dem Klappentext zutrifft:
Jacques Berndorf erzählt eine Geschichte, in der „zufällige Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten, tatsächlichen Ereignissen und politischen Gegebenheiten durchaus beabsichtigt sind“.
Hinweise werden gerne entgegen genommen.
Ich weiß schon ganz genau, wo ich das Buch hinbringen werde und freue mich auf mein Dezemberbuch. Ob es weihnachtlich wird?