Neuer Bücherschrank
Jeden Monat ein Buch aus einem anderen Bücherschrank. In Bonn habe ich ja den Luxus, von zahlreichen Offenen Bücherschränken umgeben zu sein. Zu meiner großen Freude gibt es einen brandneuen, der jetzt in der Südstadt steht. Dort habe ich ein Buch entdeckt, dass gar nicht lange im Schrank stand. Immerhin habe ich die feierliche Eröffnungsfeier besucht.
War ich gerade noch dabei Fotos vom frisch befüllten Schrank zu machen, entdeckte ich oben in der Ecke etwas grünes … Meine Augen erfassten den Titel, mein Gehirn verarbeitete die Informationen und leitete einen sofortigen Befehl an meine Füße weiter, auf die anderen Seite des Zaunes zu wechseln und das Buch zu holen.
Des einen Qual, des anderen Schatz
Anwesend auf der Feier war auch die Vorbesitzerin des Schatzes. Das Buch sah verdächtig ungelesen aus. Es war auch lediglich angelesen, wie ich später erfuhr. Unglaublich!, dachte ich. Sie lese gerne Krimis, je blutiger desto besser, erzählte sie mir. Vielleserin sei sie, bräuchte eine gute Alternative zu dem ganzen politischen Kram, den sie lesen müsse. Ja, ich verstehe.
Die „Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling sind großartig! Unterhaltsam, bissig und nicht frei von politischen Themen. Ergo keine ablenkende Alternative zu politischem Papierkram, aber definitiv eine amüsantere!
Die Känguru-Chroniken
Seit ich „Qualityland“ gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die Känguru-Chroniken lesen!
Und ja, ich liebe es!
Viel gelernt habe ich auch, vor allem Dinge, die ich nicht lernen wollte. Verdammt, wie werde ich das Wissen über die Tatoos von Robbie Williams wieder los?
Worum geht es?
Um das Leben, das Zusammenleben eines Kleinkünstlers und eines Känguru. Zwei spezielle Exemplare, doch was sie erleben und besprechen ist gar nicht so speziell, sondern mitten aus dem Leben gegriffen. Und wir sind live dabei, in der ungewöhnlich gewöhnlichen WG.
Fazit
Die Känguru-Chroniken dürfen in keiner WG-Bibliothek fehlen. Gibt es das überhaupt – WG-Bibliotheken? Was es nicht gibt, muss erfunden werden, also eröffnet bitte in der WG eine Bibliothek und da stellt ihr „Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling rein. Euer WG-Leben wird fortan bereichert durch Sätze wie
„Das Känguru würde …“
„Schnapspralinen“
„Mein, Dein, das sind doch bürgerliche Kategorien.“
bereichert. Ihr habt kein Platz? Die Känguru-Chroniken Bibliothek ist auch gut am Klo aufgehoben. Sehr kurze Kapitel, kleine Szenen für das stille Örtchen.