
Skepsis, Nervosität und Mindset
Tags zuvor nahm ich wahr, dass unter den Session-Vorschlägen sehr viele KI Themen dabei waren, auch unter den anderen Themen, begeisterte mich spontan wenig. ‚Passe ich dahin?‘, fragte ich mich.
Natürlich! Es ist das 5. Business Barcamp Bonn, ich war bei allen dabei. Und bei jedem Event habe ich tolle Menschen getroffen. Auch diesmal würden Menschen dabei sein, die ich gerne wiedersehen möchte.
Ich liebe Barcamps, gerade dafür, dass ich den Tag zu meinem machen kann. Wenn mir eine Session nicht gefällt, gehe ich wieder. In eine wollte ich gehen, da kam mir eine Frau entgegen, fragte, ob ich Interesse hätte etwas über xy zu hören, dann sei ich dort richtig. Hatte ich nicht, die Session klang anders, also besuchte ich eine andere.

Vor dem eigenen Session-Pitch war ich auch nochmal nervös. Da saßen einige Expert*innen zum Thema Netzwerken im Saal und ich wollte dazu eine Session anbieten. Klarheit hilft und das ist aufgegangen. Ich sprach offen an, was ich bin und was meine Motivation für die Session ist und es kamen viele Personen dazu.
Genug der Vorrede, im Folgenden nehme ich euch mit in die Sessions
- Neurodiversität mit Sabine Buch
- Meine Netzwerk-Session
- Entscheidungen mit Christian Waidner
- Outdoor-Office mit Ulli Wackenroder
- Auf den Punkt kommen mit Matthias Hüllenhagen

Neurodiversität mit Sabine Buch
Sabine (LinkedIn) trägt pink und ein Einhorn unter dem Arm, so fällt sie bereits in der Vorstellungsrunde und beim Pitch auf.
Damit kommt sie wahrscheinlich nicht bei allen gut an und das ist okay. Sabine schafft es, sie selbst zu sein, menschlich und auch im Arbeitsalltag. Davon erzählt sie in ihrer Session, spricht auch über Reibungspunkte im Unternehmen. Rausgeworfen wurde sie nicht. Sie darf sie selbst sein. Nur so kann sie einen guten Job machen und gleichzeitig auch selbst gesund bleiben.
Der Weg dahin war sicher nicht leicht. Sie geht diesen nicht nur für sich, sondern auch für andere, steht ein für das Thema Neurodiversität, spricht darüber öffentlich. Auch intern bespielt sie das Thema auf verschiedenen Ebenen und ich denke das ist wichtig für alle Seiten.
Das Thema Diversität in Unternehmen ist nicht neu, aber so langsam nehme ich wahr, dass es dort auch ankommt.

Herausforderungen beim Netzwerken – meine Session
Ich liebe es Menschen kennen zu lernen. In Kontakt bleiben, fällt mir schwer.
Und ich bin überzeugt davon, dass wir alle unterschiedliche Herausforderungen haben und ebeno auch vielfältige Antworten. Deswegen wollte ich in einen gemeinsamen Austausch gehen.
#SeiDuSelbst ist dabei mein Schlüssel, der zu persönlichen Verbindungen führen kann.
Es waren viele Menschen in der Session, Menschen, die ich schon kannte und Menschen, die ich kennen lernen durfte. Und da war auch Yvonne, die ich dachte erst kennen gelernt zu haben, die mich aber daran erinnerte, dass wir uns schon kennen – kurzer unangenehmer Moment – aber sie hat es mir leicht gemacht.
Ich kann mir leider weder Namen noch Gesichter gut merken, gemeinsame Geschichten dafür um so besser. So entstehen Verbindungen, durch gemeinsame Erfahrungen.
Über die Methode und die Ergebnisse berichte ich in meinem anderen Blog.
Die Session passt wunderbar zum #MonatDerVerbindung, den ich in aller Begeisterung versäumt habe am Ende der Session noch zu erwähnen … Ich bin ein Marketing-Genie schrieb ich dafür später auf Mastodon …

Entscheidungen mit Christian Waidner
Besonders der Einstieg in die Session hat Spaß gemacht, als wir Teilnehmende gemeinsam mit Christian (LinkedIn) die ersten Folien „durchgegangen“ sind: Er stellte Fragen, wir antworteten, er blendete ein.
Wie können wir gute Entscheiungen treffen?
„Gut“ ist nicht definiert, sondern ist subjektiv. Für jemand anderen kann deine gute Entscheidgung ein Problem sein. Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren auf unsere Entscheidungen, dazu zählt auch der Zeitpunkt.
Was hilft:
- TINA – ther is no alternative
- Der Wille muss da sein
- Support für die Entscheidung holen
- Weniger ist mehr – Komplexität ist kein Feature!
- Hol dir fachfremde Perspektiven dazu
- Nutze bestehende Daten
- Verwende klare Kriterien für deine Entscheidung
- Triff lieber kleinere Entscheidungen und reduziere die Konsequenzen
Wenn es darum geht, dass du Kund*innen Produkte zur Auswahl anbietest, mach es nicht wie Subway – zu viel Auswahl überfordert. Inzwischen gibt es auch bei Subway vorkonfigurierte Sandwiches.
Gut andocken konnte ich bei der Idee, Themen kleiner zu machen, denn genau das mache ich auch in meiner Arbeit mit Klient*innen. Mache Aufgaben so klein, dass sie machbar sind. Das geht auch mit Entscheidungen.
Du musst nicht jetzt und heute eine Entscheidung für den Rest deines Lebens treffen. Auch nicht, wenn es um einen Umzug oder Jobwechsel geht.
Es geht um bessere, nicht die beste Entscheidung!

Outdoor-Office mit Ulli Wackenroder
Draußen arbeiten kann mehr sein, als Walk and Talk. Und ich habe es selbst schon gemacht, nannte es „Terrassen-Büro“. Ulli (LinkedIn) nennt es Outdoor-Office und dazu gibt es eine ganze Bewegung.
Viele Firmen fordern, dass Menschen zurück ins Büro kommen. Die Vor- und Nachteile von Homeoffice werden heiß diskutiert.
Draußen im freien zu arbeiten kann beides sein: Konzentriert alleine arbeiten oder kollaborativ arbeiten.
Ich erinnere mich gerne an meine Oberstufenzeit, als wir Unterricht draußen gemacht haben auf dem „heiligen Rasen“, den wir früher nie betreten durften. Frische Luft, statt stickige Klassenzimmer. Unterricht funktionierte wunderbar, vor allem in kleinen Kursen.

Draußen zu arbeiten fördert die Gesundheit, nicht nur durch die frische Luft. Stress und Burnoutrisiko sinken. Unseren Augen tut es gut in die Ferne zu blicken.
Gerade große Unternehmen haben ungenutzte Möglichkeiten, das draußen arbeiten attraktiv zu machen, sowohl für einzelne Personen, als auch für Gruppen.
Eine Anregung, die ich für mich mitnehme: Workshops können auch draußen abgehalten werden. Vorzugsweise auf privaten Wiesen, dann braucht es keine öffentlichen Genehmigungen. Falls es regnet, könnte man ein Zelt aufstellen. Ulli bietet verschiedene Outdoor-Formate über myBusinessCamp an.

Auf den Punkt kommen mit Matthias Hüllenhagen
Bei dieser Session von Matthias (LinkedIn) habe ich etwas anderes erwartet. Dennoch habe ich etwas interessantes mitgenommen, wovon ich euch erzählen möchte, die Nordstern-Methode:
Es geht darum als Unternehmen einen Leitkompass zu definieren, die geschäftlichen Ambitionen und die Werte. Dazu braucht es dann noch die passenden KPI … Wenn es einen solchen Nordstern gibt, kann dieser bei der Führung der Mitarbeitenden und der Kommunikation nach außen helfen.
Diskutiert haben wir darüber, ab wann es den Nordstern braucht und ob dieser von der Unternehmensführung oder vom Team definiert wird.
Lies bei „Agile Verwaltung“ einen ausführlicheren Beitrag zur Methode.

Ich liebe Barcamps
Vor, nach und zwischen all diesen Sessions hatte ich wunderbare Gespräche mit tollen Menschen und ich freue mich auf viele weitere Begegnungen!
Das Thema KI habe ich während des Barcamps überhaupt nicht wahrgenommen, abgesehen von den Pitches dazu, dafür den Austausch mit Menschen sehr genossen. Neue Personen kennen gelernt, andere wieder getroffen. Es war herrlich!
Und am nächsten Tag war ich erschöpft, aber das wusste ich, dass es so sein würde und habe es eingeplant.
Lust auf Barcamps? Das nächste in Bonn ist am 17. Mai: Barcamp Bonn! Lohnt sich immer! Und in der Barcamp-Liste findest du sicher etwas für dich.
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