Der Adventskalender 2017 ist eine zusammenhängende Geschichte. Falls du mal ein Türchen verpasst, kannst du von einem Kapitel zu Kapitel blättern.

Viel Freude mit der Geschichte und eine schöne Adventszeit!

Hier geht es zum Anfang der Geschichte und hier zum vorherigen Kapitel.

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Aufgeregt kam Ben aus der Schule nach Hause. „Sven war nicht da! Er hat auch keine Nachricht geschickt. Er sagt mir immer Bescheid, wenn er nicht kommt. Habe sogar angerufen, niemand geht ans Telefon.“

Waldemar versuchte seine Hand einzufangen, doch der Junge wedelte so aufgeregt mit den Armen, dass es ihm nicht gelingen wollte. „Komm erst einmal zur Ruhe“, bat der Weihnachtswichtel. Inzwischen kannte er seinen Freund Ben recht gut, wusste, dass kein sinnvolles Gespräch möglich war, wenn er in diesem aufgeregten Zustand war. Das schien ein menschliches Problem zu sein. Er selbst kannte diesen Zustand nicht, dabei hätte er allen Grund für Aufregung gehabt. Schließlich befand er sich auf einem anderen Planeten, weit weg von seiner Heimat. Er hatte sein Team verloren und noch nicht wieder gefunden, gut, sie hatten sich mit der Suche Zeit gelassen. Es gab für ihn so viel zu entdecken in Bens Zuhause, er hatte so viele Fragen gehabt und der Junge war ihm sehr ans Herz gewachsen.

„Du setzt dich jetzt zu mir, großer Freund. Ich hole dir einen Kakao und dann reden wir“, entschied Waldemar. Ben wollte keinen Kakao und schon gar nicht sitzen.

„Nein“, widersprach er, klang dabei aber schon etwas ruhiger. „Wir werden nachsehen. Kommst du mit? Sven wohnt nur drei Straßen weiter.“

Damit war Waldemar auch einverstanden. Es klang nach einem Plan, der Weihnachtswichtel mochte Pläne.

Wenig später standen sie vor Svens Haus. Er wohnte dort mit seinen Eltern, seiner kleinen Schwester und einer Katze. Ben klingelte, niemand öffnete. Er klingelte erneut, klingelte Sturm, ließ den Finger einfach auf dem Klingelknopf liegen. „Es scheint niemand da zu sein“, sprach Waldemar schließlich das Offensichtliche aus.

Ben brummelte vor sich hin, nahm aber den Finger von der Klingel. Er ging um das Haus herum und sah durch das Wohnzimmerfenster. Es war niemand zu sehen, nur die Katze, die ebenfalls Ben entdeckte und auf ihn zugelaufen kam. Sie maunzte vorwurfsvoll. Auf dem Tisch stand das neue Spiel. Es sah so aus, als käme die Familie jeden Moment zurück und würde weiter spielen.

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(c) Stephanie K. Braun

Morgen geht es weiter.