Der Adventskalender 2017 ist eine zusammenhängende Geschichte. Falls du mal ein Türchen verpasst, kannst du von Kapitel zu Kapitel blättern.
Viel Freude mit der Geschichte und eine schöne Adventszeit!
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Bens Vater war nervös. Jeden Abend sah er die Nachrichten, gemütlich vom Sofa aus. Seine Frau nahm ihn beruhigend in die Arme. „Wir schaffen das, für Ben, für Sven und seine Familie, für all die anderen verschwundenen Familien.“
Er nickte. Sie hatte Recht, gemeinsam würden sie es schaffen. „Es wird Zeit“, rief eine gestresste Stimme.
Hand in Hand betraten Bens Eltern das Fernsehstudio. Es war viel unspektakulärer als Bens Vater es sich vorgestellt hatte. Seine Nervosität legte sich langsam. Er tat dies für seinen Sohn, für Ben, für seinen Freund und dessen Familie.
Die Moderatorin hatte irgendetwas zur Anmoderation gesagt und sah ihn nun erwartungsvoll an. Seine Frau drückte kräftig und aufmunternd seine Hand.
„Es sind die Spiele“, sagte er. „Die Spiele lassen die Menschen verschwinden. Ich weiß nicht wohin, aber dort, wo die Familien verschwinden bleiben die Spiele zurück und zwar ohne die Brillen. Mein bester Freund und seine Familie sind verschwunden, zurück blieb das Spiel.“
Jetzt war seine Frau dran: „Wir haben herum telefoniert, mit anderen gesprochen, die Freunde und Verwandte vermissen. Es zeigt sich überall das gleiche Bild: Zurückgeblieben ist das Spiel ohne Brillen.“
Die Moderatorin nickte und ergriff selbst das Wort. „Wir haben eigene Nachforschungen angestellt. So verrückt es klingt, das Spiel scheint eine zentrale Rolle in diesem Fall zu spielen. Es gibt inzwischen eine offizielle Warnung von Polizei und Behörden: SPIELEN SIE NICHT DAS SPIEL. Sie können das Spiel an allen bekannten Verkaufsstellen zurück bringen und erhalten Ihr Geld zurück! Die Spiele werden sicher verwahrt, untersucht und vernichtet.“
Sie schwieg, während auf dem Monitor ein kurzer Info-Clip über das Spiel gezeigt wurde. Auf ein Zeichen hin verließen Bens Eltern das Studio. Draußen umarmten sie sich fest. Sie hatten alles getan, jetzt blieb ihnen nur noch eins: Die Sorge um Ben und ihre Freunde.
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(c) Stephanie K. Braun
Morgen geht es weiter.