Nachdem ich euch im 3. Türchen ein Weihnachtsbuch für Kinder empfohlen habe, möchte ich euch heute eins für Erwachsene vorstellen. Auch wenn die Geschichte ein bisschen so klingt, als könnte sie für Kinder sein, ist sie es nicht.
„Santa schmeißt hin“ von Jana Voosen hat mich zum einen gut unterhalten, zum anderen stellenweise so sehr gefesselt, dass ich meine Haltestelle verpasst habe.
Es gibt #Bücher, die darf man nicht unterwegs #lesen, beinahe wieder die Haltestelle verpasst. #SantaSchmeisstHin #JanaVoosen #kleinerKomet
— Stephanie Braun (@StephKatBr) 28. November 2016
Das Buch
Die Kinder glauben nicht mehr an den Weihnachtsmann. Seine Weihnachtselfen haben ihn auch schon länger verlassen, um z.B. im Onlinehandel einen besseren Job zu finden. Eine Frau hat er auch nicht. Das Leben als Weihnachtsmann am Nordpol ist hart und einsam geworden.
Als ein Kind ihm im Kaufhaus den angeklebten Bart vom Gesicht reißt und die Konsequenzen eher Santa als das Kind betreffen, reicht es Santa Claus. Die Weihnachtsbehörde ist auch schon länger unzufrieden mit ihm und fordert ihn zu einer MPU, einer medizinisch psychologischen Überprüfung seiner Weihnachtsmann-Tauglichkeit auf. Doch er schmeißt den Job freiwillig.
Dann ist da aber auch noch das Mädchen Lotta, das seine Hilfe benötigt.
Psychologie
Mit der Lektüre angefangen hatte ich auf der Rückfahrt von der Delegiertenkonferenz des Berufsverbandes für Psycholog und dachte das passt ja, ein Weihnachtsmann, der eine MPU machen muss, vielleicht sogar Therapie braucht wegen seines Alkoholkonsums oder der Depression.
Weihnachtsmann wird depressiv und zur MPU vorgeladen #SantaSchmeisstHin #JanaVoosen passend nach WE mit Psychologen zu #lesen #kleinerKomet
— Stephanie Braun (@StephKatBr) 27. November 2016
Die Psychologie in der Geschichte bleibt dann doch am Rande und das ist auch gut so. Allerdings bekomme ich an der Stelle als es um die Psychiatrie mit Gummizelle und Zwangsjacke geht ganz kurz Bauchweh – bitte mit Humor nehmen!
Was mir sehr gut an der Geschichte gefällt
ist die Idee, dass es nicht den EINEN Weihnachtsmann gibt. Stattdessen gibt es eine Schule für magische Wesen. Wenn die Schüler ihren Abschluss machen, bekommen sie ihre Aufgabe, sei es als Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee, Sandfrau oder auch der Tod.
Manche von ihnen wünschen sich einfach reale Jobs, möchten ein ganz „normales“ Leben führen. Die magischen Wesen haben mit ähnlichen Problemen und auch Bedürfnissen zu kämpfen wie Normalsterbliche.
Mein persönliches Highlight ist die Version des „Geist der Weihnacht“. Mehr will ich dazu nicht sagen, das würde zu viel verraten, aber ich liebe diese Stelle in dem Buch!
Fazit
Eine unterhaltsame, auch zum Nachdenken anregende Weihnachtsgeschichte.
Enthält sowohl Kinderträume als auch Erwachsenenträume 😉
Auf jeden Fall lesenswert!