Die letzte Buchvorstellung im Adventskalender ist eine ganz Besondere.

Hintergrund

„Das Geheimnis in Weiß“ ist ursprünglich bereits 1937 erschienen und liegt erstmals in einer deutschen Übersetzung vor. Ich muss sagen, das war eine sehr gute Idee. Dem Nachwort von Martin Edwards können wir entnehmen, dass der heute kaum noch bekannte Autor Joseph Jefferson Farjeon (1883-1955)

in der goldenen Ära des Mordes zwischen den Weltkriegen eine bedeutsame Figur war.

Das Nachwort bietet viele weitere interessante Informationen über den Autor und seine Familie. War seine Schwester Eleanor beispielsweise die Verfasserin des Textes „Morning Has Broken“, das nach ihrem Tod von Cat Stevens erfolgreich gesungen wurde. Dieses Lied habe ich in dem Sommer als ich 15 war unglaublich geliebt.

Das Buch

Ein Tag vor Weihnachten bleibt ein Zug im englischen Schneesturm stecken. Die Reisenden habe alle ein dringendes Ziel, dass verständlicherweise pünktlich zum Fest erreicht werden muss. Mehrere Fahrgäste versuchen eine parallele Strecke zu erreichen, verirren sich im Schnee und landen in einem geheimnisvollen Landhaus. Die Tür war nicht verschlossen, das Feuer lodert im Kamin, der Tisch ist gedeckt, der Teekessel aufgesetzt …

Der Klappentext verrät bereits Mörderisches:

Wenn der Schneesturm schließlich nachlässt, werden vier Personen das Weihnachtsfest nicht überlebt haben.

Geheimnis in Weiß - J. Jefferson Farjeon

Geheimnis in Weiß – J. Jefferson Farjeon

Geheimnisvolle Spannung

Der Einstieg ins Buch fiel mir ehrlicherweise nicht leicht. Die ersten Seiten habe ich in einer vollen Straßenbahn gelesen und konnte mich kaum auf das Geschehen konzentrieren: Verschiedene Menschen unterhalten sich in einem Zug.

Spontan habe ich erst ein anderes Buch gelesen, aber als ich das Buch wieder weiter gelesen habe, wollte ich es nicht mehr auf Seite legen.

Es gibt relativ wenig Handlung im Buch. Das Buch lebt durch seine völlig unterschiedlichen Charaktere, durch Dialoge und das Geheimnis, welches über dem verschneiten Ort schwebt.

Wer wird sterben? – Klappentexte sind ja so böse!

Was steckt hinter all dem?

Es ist eine ganz besondere Art von Spannung, insbesondere da sich die Geschichte so wunderbar „ruhig“ ohne viel Action entwickelt. Mir scheint es wurde ein ganz besonderer literarischer Schatz wieder entdeckt.

Fazit

Wer Krimis liebt, vor allem die aus der goldenen Zeitalter der britischen Kriminalliteratur zwischen den beiden Weltkriegen, sollte das Buch unbedingt lesen.

Auch für alle, die geheimnisvolle Geschichten lieben, eine gute Empfehlung.

Es war für mich ein ganz besonderer Abschluss meiner Weihnachtsbücher und ich bin froh, dass ich es zunächst auf Seite gelegt habe, denn das vorletzte Weihnachtsbuch war für mich ja leider eine Katastrophe.


Das Buch wurde mir freundlicherweise vom  Klett-Cotta Verlag zur Verfügung gestellt.

Das Geheimnis in Weiß
J. Jefferson Farjeon
Mit einem Nachwort von Martin Edwards
aus dem Englischen von Eike Schönfeld
Original: Mystery in White. A Christmas Crime Story, 1937
2016, Klett-Cotta Verlag
282 Seiten
ISBN: 978-3-608-96102-7