Heute habe ich mal eine etwas andere Erinnerung aus meiner Zeit im Altenheim für euch.

In dem Haus gab es überwiegend Doppelzimmer und ich war in vielen Zimmern unterwegs um die Bewohner zum Singen zusammen zu holen. Eine Dame, die ich regelmäßig abgeholt habe, hatte eine bettlägerige Dame bei sich. Zu der bin ich dann auch immer kurz hin, habe ihr einen guten Morgen gewünscht und ihre Hand gedrückt. Für viel mehr war in der Situation keine Zeit und es kam von ihr nur wenig Reaktion.

Das ging so eine ganze Weile, bis sie eines Tages meine Hand festgehalten hat und in etwa so gesprochen hat: “

Wissen Sie eigentlich wie gut das tut, dass sie zu mir kommen ohne etwas von mir zu wollen (sonst kam ja nur die Pflege und dann geschah etwas, sie musste sich waschen lassen, essen…) nur um mir etwas Gutes zu wünschen.

Wenige Tage später ist die Dame verstorben. Dies hat mich sehr berührt und verschafft mir noch heute eine Gänsehaut.

Es ist oft so wenig was es braucht um jemandem eine Freude zu machen, es ist so einfach solche Kleinigkeiten zu verschenken: Das Lächeln an das Gegenüber im Bus, das Aufhalten der Tür, das Vorlassen an der Kasse oder auch den Anruf oder Besuch bei jemanden, den man schon lange machen wollte.