Über das Blog meiner Namensvetterin Stephanie Müller bin ich auf eine interessante Challenge gestoßen: 50 Klassiker in 5 Jahren lesen.
Das macht im Schnitt zehn Bücher pro Jahr. Also fast jeden Monat eins. Das ist eine Menge, vor allem wenn man nicht ausschließlich Klassiker lesen möchte. Beansprucht doch manches dicke Werk viel Zeit und Mühe, ist auch oft keine entspannte Gute-Nacht-Geschichte.
Auf der anderen Seite passen viele Klassiker in ein kleines Reclam-Heftchen.
Ergo braucht man eine gute Mischung.
Es bleibt eine Herausforderung.
Es gibt nichts zu gewinnen, nichts zu verlieren, außer der eigenen Erfahrungen, die in jedem Fall gemacht werden.
Challenge accepted!
Die erste Herausforderung – Die Vorbereitung
Was soll auf die Liste?
Was ist ein Klassiker?
Das Classic Book Blog bietet eine klare Hilfestellung für die Challenge:
- Erstelle eine Liste von 50 Büchern (es dürfen durchaus mehr sein).
- Stelle diese auf dein Blog.
- Wähle ein finales Datum in 5 Jahren und füge es deiner Liste hinzu.
- Schicke den Moderatoren des Blogs eine E-Mail (theclassicsclubblog@gmail.com) mit dem Link zur Liste und du wirst den Mitgliedern hinzugefügt.
Bei der Auswahl der Bücher gibt es völlige Freiheiten. Definiere für dich selbst was ein Klassiker ist! Lies wozu du Lust hast!
Ich selbst muss die Bücher lesen, niemand sonst, also ist es auch meine persönliche Auswahl. Das gefällt mir!
Die Suche
Meine Suche nach den geeigneten Titeln für meine Liste begann in meinem eigenen Bücherregal.
Dort stehen einige Klassiker, die meisten habe ich sogar gelesen!
Meine Shakespeare-Box wartet noch auf mich, ebenso die alten Schiller-Bände oder die Hermann Hesse Ausgabe, die ich bei einem Altenheim-Flohmarkt entdeckt hatte.
Im nächsten Schritt habe ich nachgedacht, welche Klassiker ich schon immer mal gerne lesen wollte.
In dem Buch „Bildung“ von Dietrich Schwanitz habe ich im Kapitel Literatur gestöbert und gute Vorschläge gefunden.
Auch auf Stephanies Liste habe ich gespinkst und mich gefreut, dass ich einige Titel schon gelesen habe – viele sagten mir gar nichts.
Mein letzter Schritt führte mich ins Internet:
Klassiker der Fantasy-Literatur wollte ich gerne lesen, aber wirklich fündig wurde ich hier nicht. Den Herrn der Ringe habe ich längst gelesen.
Interessante Seiten habe ich entdeckt, die mich inspiriert haben:
- Eine Liste von beliebten Klassikern bei Lovely Books.
- Eine Seite, die Werke der Weltliteratur und ihre Autoren vorstellt.
- Eine Liste von 100 Kinder- und Jugendbuch-Klassikern. (Edit: Link existiert nicht mehr)
- Die französische Liste der 100 Bücher, die man gelesen haben muss.
Schnell wurde die Liste zu lang, dabei hatte ich die Idee mir 5 bis 10 Plätze frei zu lassen für Werke, die ich während meiner Leseabenteuer noch entdecken würde …
Meine eigenen Leitlinien
- Nur Titel, die ich bisher nicht gelesen habe.
- Eine ausgewogene Mischung aus möglichst vielen Autoren.
- Gute Mischung aus kurzen und wenigen wirklich langen Werken.
- Es sollen ein paar ganz besondere Werke auf die Liste.
- Das Lesen darf nicht zur Pflicht werden!
- Es werden keine Bücher neu gekauft. Was ich nicht besitze, werde ich ausleihen!
- Die Lesereihenfolge ist flexibel.
- Ich behalte mir vor, einzelne Werke auszutauschen. Ich werde mich durch kein Buch quälen, bloss weil es auf meiner Liste steht.
Die Liste
Beginnen wir mit den Titeln aus meinem Regal:
Ich liebe Shakespeares „Sommernachtstraum“, besonders auf der Bühne, ebenso „Viel Lärm um Nichts“. Vor einigen Jahren habe ich mir eine Shakespeare-Box zugelegt, die aus vier Bänden besteht. Es wird Zeit die fehlenden und doch so bedeutenden Stücke zu lesen. In der Liste führe ich auf, welche Werke in einem Band zusammengefasst sind, in Klammern, die Titel, die ich bereits kenne. Interessanterweise fehlen mir alle drei Titel meines zweiten Punktes auf der Liste. Von „Coriolanus“ habe ich ehrlich gesagt auch noch nie etwas gehört, aber ich werde es lesen. Bei „Was ihr wollt“ bin ich mir nicht einmal ganz sicher, ob ich es kenne … (1-4)
Wechseln wir zu den deutschen Klassikern in meinem Regal. Hier habe ich ältere Ausgaben bereit stehen in Sütterlin verfasst. Von „Schillers Werken“ besitze ich 3 Bände, befassen werde ich mich mit den ersten beiden. Ich behalte mir noch vor zu entscheiden, wie viel ich daraus lesen werde. Meine Ausgabe von Hermann Hesses Nariziss und Goldmund stammt von 1935. (5-7)
Auch von Goethe stehen zwei alte und dicke Schätze in meinem Regal. Hier habe ich einen einzelnen Titel gewählt, den ich lesen möchte. (8)
Oliver Twist in zwei Bänden habe ich mir irgendwann mal selbst gekauft, sogar ziemlich sicher mal angefangen zu lesen. Warum ich aufgehört habe, weiß ich nicht. Zur Sicherheit setze ich nur den ersten Teil auf die Liste, es könnte sein, dass es mir nicht gefallen hatte. Wir werden sehen. (9)
Vor einiger Zeit habe ich meinem Mann eine Sherlock Holmes Box in drei ziemlich dicken Bänden geschenkt. Die muss ich unbedingt lesen, wenigstens einzelne Teile. Es sind Klassiker und sie kommen auf die Liste! (10-12)
Auf der Liste von Stephie habe ich Wuthering Heights entdeckt, ein Titel der mir schon mehrfach begegnet ist, viel zitiert und schon oft neugierig drauf gewesen. Ein guter Zeitpunkt es auf diese Liste zu setzen. (13)
Passend dazu hat Emilys Schwester Charlotte ein Werk verfasst, welches sich (nicht ganz freiwillig) auf Englisch im Regal meiner Tochter befindet. Das deutsche E-Book habe ich selbst. Welche Variante ich letztendlich lese, werde ich berichten. Den halben Film habe ich zufällig gesehen, das Buch selbst noch nicht gelesen. (14)
Als ich zuletzt einige Klassiker gelesen habe, stand „Der große Gatsby“ auf dem Plan. Irgendetwas hat mich abgelenkt, also muss ich das Buch auf die Liste setzen und wieder finden. Es steht nicht im Regal… (15)
Ein Buch steht schon länger auf meiner Must-Read-List: „Das Faucaultsche Pendel“ war vor kurzem auch Gesprächsthema auf einer Party. Es soll eine Herausforderung sein. Mal sehen, wie weit ich kommen werde. (16)
Ich weiß nicht mehr welches Buch es war, aber Dantes Göttliche Komödie war ein wichtiger Leitfaden durch das Abenteuer. Seitdem wollte ich das Original lesen. Ich hoffe ich finde den Zusammenhang wieder. (17)
Zehn Geschichten werden in der Decamerone erzählt. Ebenso in den Canterburry Tales. Ich mag beides lesen und vergleichen. (18-19)
Anstatt auf Abifahrt nach Frankreich zu fahren, habe ich damals Tolstois Anna Karenina gelesen. Seitdem habe ich den Vorsatz auch etwas von Dostojewski zu lesen. (20)
Ich liebe Kinderbücher und Jugendromane, daher gehören einige Klassiker ebenfalls auf die Liste. (21-30)
Meine Recherche nach Fantasy-Klassikern war leider nicht erfolgreich. Dagegen landen einige Science Fiction Titel auf der Liste.(31-34)
Die weiteren Titel stammen aus meinen Recherchen. Ausgewählt habe ich ausschließlich Titel von denen ich irgendwann irgendwo schon einmal von gehört habe.(35-49)
Abgerundet wird die Liste von einem besonders „alten“ / antiken Klassiker, der mir eingefallen ist. (50)
Fett gedruckt sind die Bücher, die sich in meinem Besitz befinden oder mir bereits zur Verfügung stehen. Verlinkt werden alle gelesenen Titel mit einem kurzen Blogbeitrag.
- William Shakespeare – [Ein Sommernachtstraum] / Der Widerspenstigen Zähmung / [Viel Lärm um Nichts]
- William Shakespeare – Macbeth / König Lear /Coriolanus
- William Shakespeare – [Romeo und Julia] / Othello / [Hamlet]
- William Shakespeare – Die lustigen Weiber von Windsor / Was ihr wollt / Ende gut, alles gut
- Friedrich Schiller – Werke Teil 1 und 2
- Friedrich Schiller – Werke Teil 3 bis 5
- Hermann Hesse – Narziss und Goldmund
- Goethe – Wahlverwandschaften
- Charles Dickens – Oliver Twist
- Arthur Conan Doyle – Teil 1
- Arthur Conan Doyle – Teil 2
- Arthur Conan Doyle – Teil 3
- Emily Brontë – Sturmhöhe (Wuthering Heights)
- Charlotte Brontë – Jane Eyre
- F. Schott Fitzgerald – Der große Gatsby
- Umberto Eco – Das Faucaultsche Pendel
- Dante Aligheri – Göttliche Kommödie
- Giovanni Boccaccio – Decamerone
- Geoffrey Chaucer – Canterburry Tales
- Dostojewski – Schuld und Sühne
- Tore Jansson – Komet im Mumintal
- Jules Verne – Reise um den Mond
- Jonathan Swift – Gullivers Reisen
- Michael Ende – Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
- J. M. Barrie und May C. Byron – Peter Pan
- Gerd von Bassewitz – Peterchens Mondfahrt
- Kurt Held – Die rote Zora
- ETA Hoffmann – Nussknacker und Mausekönig
- James Krüss – Dass verkaufte Lachen
- Astrid Lindgren – Die Brüder Löwenherz
- H. G. Wells – Die Zeitmaschine
- H.G. Wells – Krieg der Welten
- George Orwell – 1984
- Aldous Huxley – Schöne neue Welt
- De Moliere – La malade imaginere
- Kleist – Der zerbrochene Krug
- Henrik Stendhal – Rot und Schwarz
- Proust – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
- James Joyce – Ulysses
- Agatha Christie – Alibi
- Sartre – Sein oder nicht Sein
- Camus – Der Fremde
- Simone de Bouvoir – Das andere Geschlecht
- William Makepeace Thackeray – Jahrmarkt der Eitelkeiten
- Voltaire – Candide
- Pedro Calderon – La vida es un sueno
- Oscar Wilde – Das Bildnis der Dorian Grey
- Victor Hugo – Der Glöckner von Notre Dame
- Flaubert – Madame Bovary
- Homer – Ilias
Die Deadline
Die Challenge soll für mich offiziell am 1. Mai 2016 beginnen und endet somit in der Mainacht 2021!
Liebe Stephanie,
das ist eine tolle Liste! Da bietet sich ja das ein oder andere Buch an, es gemeinsam/parallel zu lesen. 🙂
Der Dostojewski ist super und die Sherlock Holmes sowieso. Mir fehlen noch die Kurzgeschichten. Die Romane habe ich inzwischen gelesen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und ich werde mit großer Neugier deine Einträge zum The Classics Club verfolgen.
Liebe Grüße
Stephie
Liebe Stephie, das können wir gerne machen :). Danke für deinen lieben Kommentar.