Lange hatte ich überlegt welches Buch ich aus der Kategorie Märchen nehmen soll. Es gibt so schöne Märchen, egal ob man bei Grimm, Andersen oder auch unbekannteren Märchenerzählern sucht. Da ich die Rahmengeschichte so schön finde, habe ich mich dann für Märchen aus 1001 Nacht entschieden. Das Buch lag von da an im Garten und so konnte ich mir immer gemütlich im Liegestuhl ein Märchen zu Gemüte führen.
Die Rahmengeschichte
Der Sultan Scheherban „herrschte über viele Länder und war so gerecht gegen seine Untertanen, daß ihn alle sehr liebten.“ Er hatte einen jüngeren Bruder Schahsemann, der seine Frau in vertrautem Umgang mit einem schwarzen Sklaven erwischt und beide dann erstach. Als er seinen Bruder besucht, beobachtet er auch dessen Frau mit einem Sklaven, erzählt hiervon seinem Bruder und dieser lässt sie durch den Vezier umbringen und er selber erschlug die anderen Sklavinnen, die dabei gewesen waren. Dann schwur er, „daß er jede Nacht eine andere sich erwählen wolle, die er des Morgens hinrichten lasssen werde, denn es gäbe auf der ganzen Erde kein tugendhaftes Weib.“ Und so geschah es.
Bald gab es kein Mädchen mehr und die Eltern weinten und wünschten dem König den Tod. Aber der Vezier hatte noch zwei Töchter und die eine, Schehersad, bat den Vater, sie dem Sultan zuzuführen. Dieser versucht sie erfolglos davon abzuhalten und so kam Schehersad ins Schloss. Sie hatte aber einen Plan und dieser ging auf.
Es gelang ihr den Sultan mit ihren Geschichten zu fesseln, die sie begann, aber erst am nächsten Abend weiter erzählte. So konnte er sie nicht umbringen, da er das Ende hören wollte … So ging es tausendundeine Nächte, sie gebar dem König drei Söhne und warf sich nach der letzten Erzählung vor ihm nieder und bat um Gnade für sich. Diese wurde ihr gewährt.
Er herrschte noch viele Jahre in Glück und Freude, bis ihn der Tod überraschte, mit dem alles Irdische endet.
Zu den Märchen
Fast jeder hat schon einmal von Aladin und der Wunderlampe, Alibaba und die 40 Räuber und Sindbad dem Seefahrer gehört. Die Geschichten zu Sindbad waren mir jedoch nicht geläufig und ich habe sie mit einem Schmunzeln gelesen. Soviel Pech und dann wieder soviel Glück zu haben…
Aber die Märchen aus 1001 Nacht sind völlig anders als die Geschichten, die wir hier so als Märchen kennen. Sie sind sehr brutal und irgendwie dreht es sich immer ums Geld. Aber sie beinhalten auch alle ein großes Gottvertrauen.
Ein häufig vorkommender Satz:
Es gibt keinen Schutz und keine Macht, außer bei Gott, dem Erhabenen!
Besonders gut haben mir die Geschichte vom armen Fischer und die vom Zauberpferd gefallen.
Die schönsten Märchen aus 1001 Nacht
Diederichs (Hrsg.), 2002
übersetzt von Gustav Weil
ISBN 3-7205-2319-5