
Trygve Gulbranssen
Als ich meinen Eltern von dieser Challenge erzählt habe, sind wir gemeinsam an deren reich bestückten Bücherschrank gegangen und haben überlegt welche ihrer Klassiker ich wohl noch nicht gelesen habe. Schnell kam meine Mutter auf eines ihrer Lieblingsbücher: „Und ewig singen die Wälder“. So kam das Buch nachträglich auf meine Liste, auf der ich ja extra noch Platz gelassen hatte.
Und ewig singen die Wälder
Das Buch ist zunächst mal ein Familienroman, der in der guten alten Zeit (im 18. und 19. Jahrhundert) in Norwegen spielt und uns mehrere Generationen der Familie Björndalen vorstellt.
Und es beginnt so ganz anders, es beginnt aus der Perspektive eines Bären.
Die schroffen Felsklippen über dem Jungfrautal verblauten in der herbstkühlen Abendluft. Dahinter flammte der Himmel mit blutrotem Schein. Auf der äußersten Klippe stand, dunkel wie der Berg selbst, ein Bär und witterte hinab in das weite Land der Menschen, wo Nebel über Teichen und Bachläufen dampften.
Aber es ist soviel mehr als ein Roman, es beinhaltet Vieles, das auch in die heutige Zeit übertragbar ist:
- Stolz und Mannespflicht
- Vorurteile zwischen Menschen, die sich kaum kennen (hier: zwischen denen da unten und denen da oben)
- die Macht des Geldes (Verführbarkeit/Gier)
- die Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens, dem Tod und Sterben und mit Gott und hier insbesondere mit der Frage: dient alles Gute, das wir tun, dem Ziel Ablass zu gewinnen
Ablaß ist der Nachlaß zeitlicher Strafe vor Gott für Sünden, deren Schuld schon getilgt ist; ihn erlangt der entsprechend disponierte Gläubige unter bestimmten festgelegten Voraussetzungen durch die Hilfe der Kirche, die im Dienst an der Erlösung den Schatz der Sühneleistungen Christi und der Heiligen autoritativ verwaltet und zuwendet.
Quelle: Wikipedia, Codex Juris Canonici von 1983
In diesem fesselnden Buch geht es um das alltägliche Leben und vor allem die Gefühle der Personen. Und diese werden so anschaulich geschildert, dass man sich wunderbar hinein versetzen und mitempfinden kann. So hat mich das Buch auch zum Nachdenken über mein Leben angeregt.
Über das Buch
Es sind zwei Bücher in einem Band. Das zweite Buch heißt „Das Erbe von Björndal“. Ich habe die insgesamt knapp 600 Seiten mit viel Freude zügig gelesen und wollte das Buch kaum aus der Hand legen.
Das Buch wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1935 veröffentlicht und war ein Bestseller, der 1959 mit Gert Fröbe in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Ich habe ein Exemplar der Deutschen Buch-Gemeinschaft von 1959 gelesen. Leider gibt es dieses Werk derzeit wohl nur als gebrauchte Exemplare, aber ich bin mir sicher, wenn ihr jemanden der Generation Ü-75 kennt, habt ihr gute Chancen es da im Bücherregal zu finden.
Ich habe das Buch auch und lese es immer wieder gerne. Leider weichen die Filme sehr stark von der Buchvorlage ab.
Herzliche Grüße, Andrea (36)
Hallo Andrea, deshalb schaue ich mir ungern Filme zu Büchern an, die ich ganz besonders liebe. Abgesehen davon, dass es oft Abweichungen gibt, die mich ärgern, habe ich meine eigenen Bilder im Kopf und bin mit dem Film selten glücklich. Umgekehrt klappt es aber auch meist nicht. Wenn mir ein Film gefällt und ich anschließend das Buch lese, bin ich auch oft unzufrieden. Vom Winde verweht bildet da für mich eine Ausnahme – da liebe ich beides. LG Birgitt
Hallo Brigitt, danke für deine Antwort, ich freue mich sehr darüber.
Vom Winde verweht, da mag ich den Film lieber als das Buch, weil es sich – ähnlich wie „Der Herr der Ringe“ doch sehr in die Länge zieht, dafür dass die Handlung über jeweils einen kurzen Zeitraum spielt.
Dafür sind in diesen Büchern mehr Dialoge drinnen, was man von der Björndal-Saga nicht gerade behaupten kann.
Außerdem mag ich Scarlett nicht, dafür Rhett umso mehr, weil er sich nicht verbiegen lässt.
Herzliche Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. Und ja, Rhett, ich glaube für den haben wir alle mal geschwärmt ;-).
Lieben Gruß
Birgitt
Bitte sehr, Birgitt.
Schade, dass es solche Typen wie Rhett nicht auch in Wirklichkeit gibt.
Wusstest du, dass Olivia de Havilland „Melanie“ 2020 im Alter von 104 Jahren gestorben ist ?
Die letzte überlebende dieses Filmes.
Herzliche Grüße
Andrea