Das Jahr neigt sich dem Ende. Viel ist passiert und davon einiges Gutes. Zeit ein Blick zurück zu werfen und hoffnungsvoll nach vorne zu schauen.
Kleine Schritte zählen, sage ich immer. Sowohl privat als auch beruflich bin ich Schritte gegangen mit denen ich zufrieden bin und es sind Richtungen, die ich in 2024 gerne weiter verfolgen möchte.
Lesend durchs Jahr
Nachdem in den Jahren zuvor mein Ziel war mehr Fachbücher zu lesen, wollte ich diesmal ein Gleichgewicht wieder herstellen. Eben nicht bloss auf die Fachbücher konzentrieren, die mir nach wie vor wichtig sind, sondern auch Romane lesen.
Es gibt wichtige Unterschiede im Leseerleben und Romane geben mir etwas, was ein Fachbuch nicht kann. Die Chance abzuschalten, zu träumen, zu phantasieren und aufzutanken. Auftanken geht auch mit guten systemischen Fachbüchern, phantasieren auch, allerdings dann eher in einer produktiven Richtung, neue Konzepte spinnen.
Insbesondere in dieser letzten Jahreswoche habe ich den Unterschied stark bemerkt. Nichts müssen, lautet dann mein Motto und dessen Erfüllung spürte ich stärker beim Lesen von Romanen und doch habe ich es genossen, zwei Fachbücher noch auszulesen.
Die Anzahl der Fachbücher überwiegt die ausgelesenen Romane, aber das ist ok. Es sind neu Biografien als Kategorie dazu gekommen und das möchte ich in 2024 weiter führen. Ich habe auch einige Bücher wieder verbloggt und auch wieder Rezensionsexemplare über Netgalley angenommen, das hat mich ebenfalls sehr glücklich gemacht.
Schreiben
Nach wie vor experimentiere ich mit meinen Tagesstrukturen. Wann mache ich am besten was? Welche Routinen helfen mir? Wie viel Flexibilität braucht es im Alltag?
Eines habe ich auch dieses Jahr immer wieder feststellen dürfen. Wenn ich morgens früh schreibe, tut mir das einfach unfassbar gut. Egal, ob es persönliche Gedanken nur für mich sind, das Verfassen eines Blogbeitrages wie heute, kreatvie Worte für ein Romanprojekt, Social Media Beiträge oder Konzeptentwicklungen. Entscheidend ist, meine morgendliche Kreativität fließen zu lassen und das möchte ich in 2024 auf jeden Fall in den Fokus nehmen.
Die Art des Schreibens darf flexibel sein, das Zeitfenster klein. Zwei Tools dürfen mir dabei helfen:
- Eine Sanduhr, die sagt, nimm dir ruhig diese Zeit zum Schreiben, bis du dir wieder Gedanken um etwas anderes machen brauchst.
- Ein Wecker, der mich erinnert, dass es jetzt Zeit für andere Dinge wird.
Während die Sanduhr mir Flexibilität lässt, weiter zu schreiben und von mir nur einfordert, mir mindestens diese Zeit zu nehmen, passt der Wecker auf mich auf. Dieser wird nicht immer zum Einsatz kommen, sondern dann, wenn es frühe Termine gibt. Wenn die Tagesstruktur ein pünktliches Ende der Schreibzeit erfordert.
Romanprojekte
Sie liegen nach wie vor auf Eis. Die Vernunft sagt mir, dass sie da noch ein wenig liegen dürfen, weil ich mich gerade auf so vieles konzentriere und doch gab es zwei Ereignisse dieses Jahr, die meine Sehnsucht angefacht haben.
Einmal war ich auf einer Lesung, relativ spontan. Diese Autorin ist auch eine wundervolle Illustratorin. Wir sprachen über ihr Buch, über Selfpublishing und ich fragte sie, ob sie sich vorstellen könnte, für mein Kinderbuch ein Cover zu gestalten.
Mit Vorlauf würde sie das tun und den Vorlauf brauche ich für mein Marketing. Sie war übrigens von Anfang an in Überlegung. Das Kernproblem für Kometszeitreiseprojekt wäre also gelöst, ich müsste jetzt nur noch den Startschuss geben, um die Veröffentlichung ins Rollen zu bringen.
Ein Besuch bei Anders Drucken, ermöglicht durch den Selfpublisher Verband, hat die Sehnsucht erneut angestachelt. Dort wo die Fotobücher von CEWE durch die Maschienen laufen, werden auch Romane gedruckt. Die Chance ist nämlich, dass hier kleine Auflagen zu bezahlbaren Preisen möglich sind. Ein Fotobuch hat die Auflage von 1, was eigentlich unbezahlbar ist, wenn die Produktion nicht exakt darauf ausgelegt ist.
Ob es in 2024 passt, das Thema Veröffentlichung anzugehen, kann ich noch nicht sagen. Im Januar werde ich mich noch einmal bewusst dem Thema Jahresplanung widmen und dabei einige Faktoren berücksichtigen.
Selbstständigkeit
Ein kleines Jubiläum steht an. Im Januar starte ich in mein drittes Jahr mit Suiseino-Beratung. Viele haben mir gesagt, es brauche drei Jahre, um sich am Markt zu etablieren. Das war am Anfang hilfreich, den Druck raus zu nehmen und gelassener auf Klient*innen zu warten und ja ich habe verdammt lange gewartet, während ich viele Erfolgsgeschichten um mich herum wahrgenommen habe.
Jetzt macht es mich nervös in dieses dritte Jahr zu gehen in dem es laufen soll.
Und dann blicke ich auf die letzten Monate zurück und atme zuversichtlich auf.
Beratungen
Wenn es um die 1:1 Beratung geht, bin ich zufrieden. Es gibt altuell mehrere Klient*innen, die regemäßig kommen und ich habe noch freie Plätze. So darf es sein, ein paar mehr wünsche ich mir noch.
Vor einem Erstgespräch mit einer neuen Klient*in bin ich mittlerweile weniger nervös. Ich habe inzwischen Erfahrung und einen gut gefüllten Ressourcen- und Methodenkoffer, um zuversichtlich in die Termine zu gehen. Routine wird es nie werden, dazu arbeite ich zu individuell.
Lehre
Die Aufträge an der IU sind dieses Jahr ausgelaufen, da die Hochschule sich anders strukturiert hat. Meinen jährlichen Auftrag im Wintersemster an der Uni Bonn habe ich aktuell zum vierten Mal angenommen. Mal wieder habe ich ein Konzept angepasst und das Seminar zu meinen Bedingungen umgestaltet. Es macht mir nach wie vor große Freude und ich denke, wenn ich dieses Seminar erneut anbieten darf, werde ich auch nächstes Jahr wieder einen Auftrag annehmen.
Aus der Lehre heraus hat sich eine für mich wunderbare Chance ergeben, ein Vortrag auf einer Konferenz. Die Anfrage flatterte über die Uni in mein Postfach, ich dachte erst, die suchen nicht nach mir. Dann spann mein Hirn eine Idee und ich dachte, warum eigentlich nicht. Was hatte ich zu verlieren? Ich führte ein interessantes Telefonat und ich hatte mehrere Monate zur Vorbreitung. Diese nutze ich eifrig, las mich in das Thema ein, lernte viel für mich selbst und entwickelte einen Vortrag für die Konferenz. Zwischendurch bekam ich quälende Zweifel.
Letztendlich stand ich auf der Bühne, hielt einen Vortrag und habe jede Minute davon genossen. In diesem Moment bin ich über mich selbst herausgewachsen und habe eine Freude an einer Aufgabe erfahren, die ich nicht erwartet hätte.
Ich würde wieder auf die Bühne gehen und einen Vortrag halten, wenn mich das Thema begeistert und ich es auf meine Art tun darf, nämlich mit Geschichten begeistern.
Anschließend wurde ich gefragt, welche Geschichte ich am Anfang erzählt hätte, wenn ich das morgendliche Erlebnis nicht gehabt hätte. Gute Frage! Bei dieser Geschichte war es offensichtlich, dass sie spontan in den Vortrag einfloss, eine andere nicht. Diese erwähnte ich und sie wollten mir nicht glauben, denn sie habe so gut gepasst. Planung und Spontanität müssen sich nicht ausschließen. Wichtig für mich ist ein roter Faden, eine Orientierung, um nicht völlig falsch abzubiegen und plötzlich über etwas anderes zu reden. Das kann im privaten Gespräch schon mal passieren.
Umwege erhöhen die Ortskenntnis, lautet ein systemisches Zitat. Und an dieser Stelle möchte ich gerne einen Blogartikel verlinken, in dem ich auch ein Resümee zu einigen meiner Projekte gezogen habe: „Falsch abgebogen oder erhöhen Umwege die Ortskenntnis?“
Workshops und Seminare
Es gibt eine Reihe von Konzepten zu verschiedenen Themen und einige Angebote, die ich bereits ausprobiert habe.
Ich mag es mit Gruppenn zu arbeiten, zu sehen, wie die Teilnehmenden sich auch gegenseitig gut tun.
Bei diesem Thema stehe ich 2024 vor zwei Herausforderungen:
1. Entscheiden womit ich anfange, denn es gibt so viele verschiedene Themen und Formate, die alle raus wollen.
2. Gruppen zusammen bekommen, denn das hat sich bisher schwierig gestaltet.
Was auf jeden Fall geplant ist:
Tag der unerledigten Dinge
Ein Tag für dein Projekt, ohne Ablenkung. Es ist ein unterstützender Coworking Tag und dieser findet am 23. Januar bereits zum dritten Mal statt. Geplant ist diesen quartalsweise zu wiederholen.
Erfahre mehr zum Tag der unerledigten Dinge.
MittwochMorgenMotivation
Dieses Format läuft nun schon seit fast einem Jahr. An jedem Mittwoch Morgen um 7 Uhr biete ich eine halbe Stunde an gemeinsam in den Tag zu starten. Dazu gibt es einen kleinen Impuls von mir und eine Austauschrunde. Die Themen wechseln sich ab und werden vorher auf meiner Webseite angekündigt. Lerne mich kostenfrei und unverbindlich kennen und hab eine gute Zeit mit uns.
Komm mittwochs morgens mal dazu.
MHFA – Werde mentaler Ersthelfer*in
Schon lange stand es auf meiner Wunschliste, mich zur MHFA Instruktorin ausbilden zu lassen, seit ich darüber in einer Fachzeitschrift gelesen habe. Analog zu medizinischen Ersthelfenden braucht es auch Menschen, die bei mentalen Schwierigkeiten zur Seite stehen und dabei unterstützen können, professionelle Hilfe zu bekommen.
Ab dem 01. Februar startet mein erster Onlinekurs. Vielleicht hast du ja Lust dabei zu sein?
StoryUp Your Artefact
Wir alle erzählen Geschichten und ich liebe es, in den StoryUp Workshops einen Rahmen zu gestalten, damit deine Kreativität fließen kann. Lass dich von Kunst oder Ausstellungsobjekten inspirieren, ebenso von den anderen Teilnehmenden und erzähle eine eigene Geschichte, ohne Anspruch auf Perfektion. Diese darf, mus aber nicht eng verbunden mit dem Werk sein, rein fiktiv oder auch sehr persönlich.
Diese Workshops biete ich gemeinsam mit Astrid und Mélina an. 2024 wird es unsere Kreativzeit am Mittag wieder geben, diesmal an jedem 24. eines Monats. Ich selbst werde am 24. Februar die Kreativzeit anbieten und freue mich auf den Workshop am 16. Januar in Siegburg zu den Fotografien von Jenny Bartsch.
Ob online oder offline, sei einfach mal dabei.
Learnings
Alles auf einmal geht nicht!
Das Learning hatten wir schon im Jahr davor und es bestätigt sich erneut. Da ich dennoch vielseitige Projekte umsetzen möchte und es sich gut mit meinem Bedürfnis nach Abwechslung kombiniert, heisst es nun Achtsamkeit aufs Jonglieren zu legen.
Nicht zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft haben!
Es geht nicht alles gleichzeitig, aber verschiedene Projekte parallel geht schon. Wie viele genau das sein dürfen, daran darf ich noch weiter experimentieren. Das hängt auch stark von der Art des Projektes ab.
Bewahre den Fokus!
Was steht aktuell im Fokus? Welche Projekte im Vordergrund, aktiv und im Marketing? Planung und Struktur sind wichtiger für mich geworden.
Bleib flexibel!
Bei aller Planung und Struktur möchte ich flexibel bleiben. Es braucht dafür in der Planung auch ausreichend Luft. Flexibel bleiben und auf neue Möglichkeiten reagieren zu können, die sich bieten.
Mache Urlaub!
Dieses Jahr habe ich außer der Zeit zwischen den Jahren keinen Urlaub genommen. Im Sommer hatte ich die Idee, in Teilzeit zu gehen. Womit ich nicht gerechhnet hatte war, dass ich im Sommer einen Meilenstein erreichen würde. Von wegen Sommerloch und da kommen eh keine Klient*innen. Beim mir kamen sie!
Das war großartig.!
Warum habe ich keinen Urlaub eingeplant?
Meine Weiterbildung zur Systemischen Therapeutin hatte begonnen, leider erst im Juli, statt wie geplant im April. Dann hatte ich mir zwei zusätzliche Fortbildungen gebucht und so kam es, dass ich seit Juli jeden Monat außer im August eine Fortbildung von je 4 Tagen hatte. An zwei Fortbildungswochen habe ich einen kleinen Wochenendtrip mit meinem Mann angeknüpft. Beide waren sehr schön und ich würde es wieder tun.
Die dringend benötigte Erholung haben sie mir nicht beschert. Ich dachte noch mehr ausfallen geht nicht und glaubte daran, dass mir die Abwechslung den nötigen Abstand bringen würde. Es war anders und rauskommen tat auch sehr gut. Dennoch war jede Fortbildung auf ihre Weise eben auch anstrengend.
2024 werde ich auch mal zwei Wochen am Stück frei machen, vielleicht dann auch weg fahren.
Neues ausprobieren
In 2023 habe ich mich mehr als einmal aus meiner Komfortzone gewagt und neues ausprobiert. Mehr als einmal habe ich mich dabei selbst überrascht und ich bin gespannt, was mich 2024 erwarten wird. Eines dieser Experimente war der oben erwähnte Vortrag, ein zweites das Interview mit Domenica. Videoaufzeichhnungen machen mich nervös und doch habe ich dem zugestimmt und wertschätzendes Feedback bekommen. Klientinnen haben mir bestätigt: Genau so bist du.
Einiges kann ich planen, manches wird sich ergeben. Wichtig ist, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und nicht nur geradeaus zu schauen. Fokus auf ein Ziel mag sinnvoll und wichtig sein, doch am Wegesrand gibt es einiges zu entdecken. Da liegen Chancen und Möglichkeiten, nicht bloss Ablenkungen.
Für mich wünsche ich mir für 2024 Gesundheit und Ausgeglichenheit. 2023 war anstrengend und ich hatte mir selbst versprochen auf mich aufzupassen, nicht in Stress zu verfallen. Das mag für 2024 eine wichtige Aufgabe bleiben.
Ich wünsche dir alles Gute für 2024! Geh deinen Weg und denk immer daran: Die Lösung liegt in dir!
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