E-Book Reihe im TV-Serien-Format

Bereits in meinem ersten Artikel zur Trivid-Reihe hatte ich ja die Frage aufgeworfen, wie das Format von Trivid zu beurteilen ist. Ein Roman in 6 kürzeren Teilen geschrieben. Jeder einzelne Teil hat seinen eigenen kleinen Spannungsbogen und einen abgeschlossenen Handlungsteil. Dennoch gehören sie alle zum großen Ganzen der einen Geschichte, die wiederum zum Gesamten Perryversum gehört.

Meine erste Idee das Format mit einer TV-Serie zu vergleichen erscheint mir nach Abschluss der Lektüre sehr treffend. Ebenso treffend gilt für mich aber auch, dass ich bitte die ganze Staffel auf DVD bzw. auf dem Reader haben möchte.

Das Format eignet sich auf jeden Fall gut, um Geschichten portionsweise zu konsumieren. Unterwegs, wenn man mit der Bahn pendelt, oder auch als Gute-Nacht-Geschichten-Portion.

Trivid, Die Klonverschwärung – Christian Montillon und Oliver Fröhlich

Trivid 4-6

Die ersten Teile habe ich euch einzeln vorgestellt (Teil 2; Teil 3), das möchte ich bei den letzten drei Teilen aus zwei Gründen nicht:

  1. Ich möchte euch nicht zu viel verraten.
  2. Ich habe sie selbst an einem Stück gelesen!

Der Einstig in den vierten Teil lässt mich bereits bei den ersten Sätzen schmunzeln:

Verrückt, dachte Perry Rhodan. Ich war auf der richtigen Spur. Verrückt war vor allem die Tatsache, dass ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, während Feuer auf ihn zuraste.

Wirklich? Ist ein Perry Rhodan wirklich noch überrascht, auf der richtigen Spur zu sein? Solche kleinen Szenen machen ihn sympathisch.

Die weiteren Seiten der drei Teile fliegen nur so dahin. Die Geschichte ist so unglaublich interessant, spannend und philosophisch. Ganz ehrlich, ich bin traurig, dass sie zu Ende ist, aber es tröstet mich zu wissen, dass es noch viel mehr im Perrsversum zu entdecken gibt.

Gene und Umwelt

Wie groß ist der Einfluss der Gene? Haben sie überhaupt einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit? Ist es nicht viel wichtiger, dass wir in einer liebevollen Umwelt mit anregenden Reizen aufwachsen?

Ein interessanter, aber nicht ganz einfacher Forschungsweg, um solchen Fragen nachzugehen, sind Zwillingsstudien. Eineiige Zwillinge teilen sich dieselben Gene. Wachsen sie jetzt von Geburt an getrennt voneinander auf, macht sie das zu spannenden Forschungsobjekten für die Psychologie. Denn Gemeinsamkeiten zwischen ihnen deuten auf den genetischen Einfluss hin. Zusätzlich werden dieselben Merkmale bei Zweieiigen Zwillingen beobachtet, die gemeinsam aufwachsen. Sie teilen nur 50% der Erbanlagen, aber teilen sich weitestgehend dieselbe Umwelt.

Aktuell läuft ein großes Zwillings-Forschungsprojekt an der Universität Saarland. Wer sich für das Thema interessiert, findet hier sicher spannende Informationen.

Wenn ich an eineiige Zwillinge denke, erinnere ich mich an meinen Opa und seinen frechen Zwillingsbruder, den ich kaum kannte. Meine erste Erinnerung ist unheimlich und reicht auch recht lange zurück. Ein Mann der aussieht wie mein Opa nimmt mich auf den Arm und ich rufe erschrocken: „Du bist nicht mein Opa.“ Norbert hat es geliebt, mich so zu erschrecken. Doch irgendwas hatte dieser Mann an sich, dass ich erkannt habe, dass er nicht Opa war. Beide sind zusammen aufgewachsen und doch eigenständige Persönlichkeiten geworden, auch wenn sie sich sehr nahe gestanden haben und meistens auch dieselben Erkrankungen durchgemacht haben.

Wie ähnlich sind sich dann Klone? Ihr genetisches Erbmaterial ist identisch. Das haben sie also mit eineiigen Zwillingen gemeinsam. Doch wie steht es mit den Umwelteinflüssen?

Würde ein Klon, direkt nach der Erschaffung bei einer menschlichen Familie aufwachsen, entwickeln sich Klongeschwister vielleicht ähnlich, wie natürliche eineiige Mehrlinge.

Doch, was, wenn sie länger im Labor bleiben? Was, wenn sie sich nicht „natürlich“ entwickeln dürfen?

Zu viel vom Buch will ich euch nicht verraten, nur so viel: Trivid bietet hier ein spannendes Szenario an.

Dabei gibt Trivid nicht nur Antworten, sondern lässt genügend Freiraum, selbst zu philosophieren.

Die spannendste Frage entsteht für mich am Ende der Trivid-Reihe. Die Rätsel der Geschichte sind geklärt und vor dem Klon liegt nun das Leben. Wie kann dieses aussehen? Wie kann man mit dem Wissen ein Klon zu sein leben?

Liebe Autoren

Ich wünsche mir ein Wiedersehen mit Lian Taupin und Ischi, irgendwann, irgendwo im Perryversum!

Liebe Leser

Trivid als Einstieg in das Perryversum kann ich euch empfehlen. Es ist eine abgeschlossene Geschichte, die kein Vorwissen verlangt. Es steht euch anschließend offen, weiter in die Welt einzutauchen oder es als unabhängiges Werk zu betrachten.

Ich werde die Welt weiter erkunden und euch nächste Woche einen anderen Zugang ins Perryversum vorstellen. Noch habe ich tatsächlich nichts weiter gelesen als Trivid. Der Artikel ist noch nicht vorbereitet und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht …

Wir lesen uns, wenn du magst 😉

 


Trivid wurde mir freundlicherweise von Pabel-Moewig Verlag KG zur Verfügung gestellt.

Trivid, Die Klonverschwörung, 1-6
Christian Montillon & Oliver Fröhlich
Pabel-Moewig Verlag KG, 2017
ISBN: 978-3-8453-3800-2