Ein Liebesromane sind nicht immer romantisch und beschreiben den Anfang einer großen Liebe. Eine traurige Geschichte, über ein Beziehungsdrama bietet die Weihnachtsgeschichte „Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ von Julia Williams.

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch - Julia Williams

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch – Julia Williams

Was ich erwartet hatte

Eine traurig schöne Geschichte über ein Kind, das seine Mutter verloren hat und sich sehnlichst zu Weihnachten wünscht, dass sie zurück kommt. Auf dem Klapptentext steht auch, dass er sie hören kann, sie ihm also irgendwie als Geist erscheint. Ich war neugierig, wie diese Erscheinungen sich entwickeln würden und in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln würde.

Was ich nicht erwartet hatte

Eine dramatische Beziehungsgeschichte: Der Ehemann, die Ehefrau und die Andere.

Ehemann betrügt Ehefrau, Ehefrau findet das heraus und wird vom Auto angefahren. Sie stirbt und die Andere lebt noch. Trotz Gewissenskonflikten versuchen Ehemann und die Andere glücklich zu werden, während die Ehefrau als Geist spukt.

Das Kind ist 17 Jahre alt und Autist.

Was mir an dem Buch gefällt

Der Aufbau der Geschichte war gut gemacht. Julia Williams wechselt die Perspektive, schreibt über die Abschnitte die Namen der Ehefrau, des Ehemannes und der Anderen und erzählt dann aus ihrer Perspektive weiter. Die Szenen der Ehefrau und des Ehemannes werden in der Ich-Perspektive geschildert, dagegen die Szenen der Anderen aus der Erzähl-Perspektive. Im Verhältnis deutlich weniger, dafür aber um so intensiver sind die Szenen des Sohnes. Sie erscheinen als Notizbuch in kurzen Sätzen, aber mit ganz klaren Worten. Das ist stilistisch sehr schön umgesetzt.

Auch diese Geschichte hat den Geist der Weihnacht umgesetzt. Erfährt Livvy als Geist doch Einblicke in vergangene, gegenwärtige und auch zukünftige Weihnachtsfeste.

Was mich nachdenklich macht

Neigen wir dazu, denjenigen, der betrügt zu schnell für das Scheitern einer Beziehung verantwortlich zu machen?

Zu einer Beziehung jeglicher Art gehören immer mindestens zwei Personen. Jeder Beteiligte bringt sich mehr oder weniger in die Beziehung ein und trägt somit auch die Verantwortung dafür. Keine Beziehung ist auf Dauer immer schön und unkompliziert. Das Paar im Buch hat es nicht leicht, als sie erfahren, dass ihr Sohn Autist ist. Sie gibt ihren Job auf und kümmert sich intensiv um den Jungen. Natürlich sind sie sich nicht immer einig darin, was das Beste für den Jungen ist.

Viele Beziehungen scheitern genau an diesem Punkt, dass sie nicht die glückliche Familie sein können, die sie sich gewünscht haben, weil es Probleme mit dem Wunschkind gibt.

Bin ich als Leser anfangs ebenfalls wütend auf den betrügenden Ehemann, so bekomme ich immer mehr Informationen über die zurückliegenden Ereignisse.

Es ist so viel schief gelaufen. Wäre es wirklich nicht aufzuhalten gewesen?

Bei allem aufkommenden Verständnis für alle drei Figuren, wäre für mich dennoch nur eines fair für alle drei gewesen: Ehrlich einzugestehen, dass die Ehe gescheitert ist und diese zu beenden. Gerade auch der Anderen gegenüber, deren eigene erste Ehe ebenfalls mit dem Fremdgehen ihres Ehemannes geendet hatte.

Fazit

Insgesamt hat mir das Buch nicht besonders gefallen. Ich mochte die Geschichte einfach nicht.


Das Buch wurde mir freundlicherweise von HarperCollins Germany zur Verfügung gestellt.

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
Julia Williams
aus dem Englischen von Sonja Sajlo-Lucich
Mira Taschenbuch
Seitenanzahl: 432
ISBN: 9783956499241
Erscheinungstag: 10.10.2016